Sicher haben Sie immer wieder mal über den Brauch und die Herkunft des Valentinstages am 14. Februar gelesen. Ich gehe mal davon aus, dass Sie vom heiligen Valentin gehört haben, ansonsten aber mehr an die geschickte Vermarktung durch Blumenhändler denken.

Es hat jedoch viel mehr damit auf sich, denn wie meist bei Gedenk- oder Festtagen vermischen sich heidnische, christliche und weltliche Bräuche und Traditionen.

Bereits im alten Rom war der 14. Februar ein besonderer Tag. Er war der Göttin Juno – der Beschützerin von Ehen und Familien – geweiht, und so wurden ihr an diesem besonderen Tag Blumen geopfert und junge Frauen mit Blumen beschenkt.

Dieser Tag ist auch der Gedenktag des Heiligen Valentin – dem Patron der Liebenden, Verlobten und – kurioserweise – auch der Bienenzüchter. Valentin soll Blumen aus seinem Garten an frisch verheiratete Paare verschenkt haben. Am 14. Februar 269 wurde er auf Befehl von Kaiser Claudius II. hingerichtet, da er trotz eines Verbotes Paare kirchlich getraut haben soll.

Im Mittelalter entstanden basierend auf dieser Tradition neue Bräuche.

Zum Beispiel sollen heiratswillige Männer ihrer Angebeteten möglichst früh am Morgen einen Blumenstrauß überbringen, da das Mädchen denjenigen heiraten wird, den es als erstes am Valentinstag erblickt. Natürlich gab es noch einige andere Varianten dieses Tages, der vor allem in England, Frankreich und Belgien verbreitet war.

Und wie ging es weiter? Nun, einen regelrechten „Hype“ erfuhr der Valentinstag als Blumen- und Grußkartentag erstmalig ab 1667, als der Schriftsteller Samuel Pepys seiner Frau eine besondere Grußkarte als Liebesbrief schickte, woraufhin sich diese umgehend mit einem Blumenstrauß revanchierte.

Englische Auswanderer nahmen diesen Brauch dann nach Amerika mit, wo er durch amerikanische Soldaten während und nach dem zweiten Weltkrieg wieder Eingang nach Europa fand.

Im Grunde genommen ist der Valentinstag somit ein europäischer Brauch, den sich die Amerikaner – als Meister des Marketings – angeeignet haben.

Ich persönlich stehe solchen Gedenktagen – besonders wenn sie so intensiv beworben werden – kritisch gegenüber.

Kürzlich habe ich mir aber wieder mal die romantische Komödie „Valentinstag“ aus dem Jahr 2010 angesehen  (es gibt ja so Tage, da sitzt man am Liebsten gemütlich auf dem Sofa und blendet gerne die Welt aus). Ein Film mit hochkarätiger Starbesetzung wie Julia Roberts, Bradley Cooper und vielen anderen.

Und irgendwie fand ich die Geschichte schön, dass es so einen besonderen Tag gibt, an dem jeder sich um seine Liebsten bemüht und ihnen seine Liebe zeigen will – auch wenn es sehr professionalisiert ist. Es wurde ein Tag gezeigt, der nicht nur der Partnerschaft gewidmet ist, sondern ein Tag, der allen Mitmenschen gewidmet ist, mit denen man öfter zu tun hat. Eben ein Tag der Liebe (sogar in Schulklassen wurde der Valentinstag mit Grußkärtchen und Süssigkeiten zelebriert, ähnlich wie Nikolaus in der Vorweihnachtszeit).

Am Amüsantesten war für mich in dem Film jedoch die Geschichte einer „ANTI-VALENTINS-PARTY“, die letztendlich doch wieder den Valentinstag in den Mittelpunkt stellte.

Ja, es steckt inzwischen viel Werbung und Kommerz hinter dem 14. Februar (wie beim Nikolaus oder Weihnachtsmann).

Aber ist es nicht wichtiger, was für einen persönlich dahinter stecken kann?

Ein Tag im Jahr, den man im Trubel des ganzen Jahres als besonderes Ereignis planen kann und den man mit den Menschen verbringt, die einem wichtig sind und viel bedeuten.

CE

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