Leere Regale an Weihnachten
Egal ob Kühlschränke, Autos, Handys oder mittlerweile sogar Bücher und Turnschuhe, mittlerweile gibt es kaum noch Waren, die nicht von Lieferengpässen und steigenden Preisen betroffen sind. Ein Mangel an Arbeitskräften und Schiffscontainern, sowie stark anziehende Rohstoffpreise sorgen über fast alle Branchen hinweg zu einer Knappheit an Vorprodukten und somit zu einem kleinen Kollaps unserer gewohnten Einkaufswelt.
Und so sind wir mittlerweile an einem Punkt, an dem uns nicht nur Journalisten über Zeitung und Fernsehen vor der Leere unter dem Weihnachtsbaum warnen, sondern an dem sogar Amazon (als Symbol für die ständige, kurzfristige Verfügbarkeit aller Waren) im Radio seinen Kunden dazu rät die Weihnachsteinkäufe vorzuverlegen.
Auch die Welt des Schmucks ist keine Insel
Meist gelingt es unserer kleinen Welt der Juwelen, sich völlig losgelöst von den Trends des globalen Handelns zu entwickeln. Doch diesmal scheint es erstmals, als würde diese unabhängige Rolle nicht mehr gelten. Zwar gibt es in unserer Branche vergleichsweise wenige Lieferengpässe bei den Grundmaterialien, jedoch machen sich auch bei uns die stetigen Preisanstiege und der Wegfall der internationalen Lieferketten bemerkbar.
Erst letztens auf der Gemworld in München (eine Edelstein Fachmesse), war bei nahezu allen Ausstellern der gleiche Tenor zu vernehmen: „Wir haben noch genug Grundmaterial zum Schleifen auf Lager, aber dadurch, dass auch die großen Schmuckfirmen temporär nun regionaler produzieren müssen, können wir unsere vollen Auftragsbücher kaum mehr bis Weihnachten abarbeiten.“
Und so geht es fast allen. Egal ob Schleifer, Gießer, Fasser oder Goldschmied, die meisten Schmuckerzeuger kommen Ihren Aufträgen nicht mehr hinterher und haben so bereits einen Annahmeschluss für Weihnachtsaufträge verhängt.
Ein erster Gedanke an Weihnachten lohnt sich
Genau in diesen Zeiten zeigt sich wieder, welchen enormen Vorteil uns unsere eigene Manufaktur im Haus bietet. Zwar sind auch wir in vereinzelten Randbereichen (beispielsweise Graveur, Wappengraveur oder Edelsteinschleiferei) auf externe Spezialisten angewiesen, allerdings können wir den Großteil unserer Aufträge selbst fertigen und so die Kapazitäten effektiv steuern.
Auch dieses Jahr versuchen wir wieder unseren Vorteil der eigenen Manufaktur voll auszuspielen und Enttäuschungen am Weihnachtsabend zu vermeiden, aber trotzdem: Ein erster Gedanke an die Weihnachtsgeschenke ist langsam ratsam.
Denn auch mit eigener Manufaktur sind wir mittlerweile mehr und mehr ausgelastet, so dass auch wir um kleinere Wartezeiten bei Anfertigungen und Änderungswünschen langsam nicht mehr drum herumkommen.