Die Themen „faires Gold“, „Bio Gold“ und „FairTrade Gold“ werden immer wieder in den Medien aufgegriffen.
Doch wo ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen Begriffen und wie definieren sie sich? Ist mein Gold unfair, wenn es keines dieser Gütesigel vorzuweisen hat?
Für die Schmuckbegeisterten möchten wir an dieser Stelle etwas Klarheit schaffen.
Zunächst einmal gibt es eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen „FairTrade Gold“ und den anderen beiden Varianten „Bio Gold“ bzw. „Faires Gold“, welche als Synonyme ein und dasselbe beschreiben.
Bei FairTrade Gold handelt es sich um Gold, das durch die Marke „FairTrade“ – Ihnen wahrscheinlich mit dem Siegel auf Tee, Kaffee, Orangensaft und anderen Lebensmitteln bekannt – zertifiziert wird. Da das FairTrade Siegel eine lückenlose Lieferkette von der Gewinnung des Goldes von der Mine bis zur Verarbeitung voraussetzt, ist es für individuelle Juweliere und Goldschmiede, die ihre Ware selbst fertigen nicht zu bekommen. Denn: wer kann schon nachweisen woher das Gold für den einzuschmelzenden Ring kommt, den die Kundin von der angeheirateten Urgroßmutter geerbt hat?
Wir zumindest nicht!
Was wir jedoch nachweisen können, ist woher das Gold für unsere Neuanfertigungen und Umarbeitungen kommt. Nämlich von der Firma Agosi (Allgemeine Gold und Silber Scheide Anstalt), die durch das RJC (Responisble Jewellery Council) zertifiziert ist. Für dieses Zertifikat muss die Firma Agosi unter anderem die Quellen des recycelten Altgoldes nachweisen. Grundsätzlich wird hier kein Mienengold angenommen. Dadurch wird weniger Gold neu gefördert und die Umwelt somit weniger belastet.
Dies ist möglich, da wir in Deutschland in der glücklichen Lage sind momentan pro Jahr 60 – 70 Tonnen Gold zu recyclen. Gleichzeitig werden für die Schmuckindustrie aber nur ca. 30 Tonnen benötigt. Das heisst: es wird mehr als doppelt so viel Gold recycelt wie für den Bedarf der Schmuckfertigung benötigt wird.
Wenn Sie also in Zukunft gefragt werden, ob Ihr Gold auch wirklich fair ist, können Sie Ihren Gesprächspartner guten Gewissens über die feinen aber entscheidenden Unterschiede aufklären.